Bestimmt hast du schon von der SWOT-Analyse gehört und weisst daher auch, dass sie ein beliebtes Analysetool ist. Weisst du aber auch, dass sich aus dieser Analyse Handlungsempfehlungen ableiten lassen? Nachdem wir in den letzten zwei Beiträgen auf die Umwelt resp. die Stärken/Schwächen deines Unternehmens eingegangen sind, werden wir die beiden in diesem Beitrag kombinieren und dir daraus hervorgehende Strategieoptionen präsentieren.
Die beste Strategie für dein Unternehmen zu finden kann schwierig sein, es ist aber wichtig, dass du eine hast. Was passiert, wenn du keiner klaren Strategie folgst, wird im folgenden Zitat deutlich:
„There is nothing so useless as doing efficiently that which should not be done at all.“
– Peter Drucker, US-amerikanischer Ökonom österreichischer Herkunft
Was ist eine SWOT-Analyse?
Eine SWOT-Analyse unterstützt dich in der strategischen Planung. Sie erfasst die Ist-Situation und hilft dir, die momentane Situation deines Unternehmens zu verstehen. Darüber hinaus kannst du damit Risiken im Vorfeld identifizieren und so präventiv agieren, was dir erlaubt, Wettbewerbsvorteile zu sichern. Der Wert der SWOT-Analyse liegt vor allem in der logischen Verbindung zwischen Umwelt- und Unternehmensanalyse und in der Abhängigkeit der Strategiealternativen von diesen Verbindungen.
Das Wort SWOT ist ein Akronym, das sich aus den englischen Wörtern Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken) zusammensetzt. Bei den Stärken und Schwächen geht es um interne Faktoren, bei den Chancen und Risiken sind externe Faktoren im Fokus. Wie eingangs bereits erwähnt, solltest du nach dem Durchlesen unserer letzten beiden Blogbeiträge diese Informationen bereits haben. Nichtsdestotrotz werden wir dir diese vier Dimensionen im Nachfolgenden nochmals kurz vorstellen:
- Strengths: Stärken sind Faktoren und Fähigkeiten, die dein Unternehmen hat, und deine Konkurrenz nicht. Hier kannst du zum Beispiel besonders gute Produkte oder spezielles Know-How betonen. Stelle dir unter anderem diese Fragen: Was zeichnet mein Unternehmen aus? Was hebt dich von den anderen ab?
- Weaknesses: Schwächen sind Faktoren, die dein Unternehmen schlechter als deine Konkurrenz macht und daher ein Nachteil im Wettbewerb sind. Frage dich hier, was andere besser können oder wo wiederkehrende Probleme auftreten.
- Opportunities: Chancen sind Faktoren, die sich im Markt ergeben und die deinem Unternehmen einen Vorteil verschaffen könnten. Beobachte aufmerksam Trends oder aktuelle Entwicklungen, um beispielsweise Produkte entsprechend zu verbessern.
- Threats: Risiken sind Faktoren, die extern stattfinden und deinem Unternehmen einen Nachteil verschaffen oder schaden könnten. Auch hier solltest du stets beobachten, welche Entwicklungen deinen Markt oder dein Unternehmen betreffen könnten, sodass du reagieren kannst.
So erstellst du eine SWOT-Analyse
Eine SWOT-Analyse zu erstellen, geht im Prinzip ganz einfach. Da du den aufwändigen Teil des Zusammentragens der Informationen bereits erledigt hast, musst du diese nur noch auswerten und in die Matrix abfüllen. Sind alle vier Felder ausgefüllt, so kannst du daraus konkrete Handlungsoptionen für dein Unternehmen ableiten. Du musst dich aber nicht auf eine bestimmte Strategie festlegen. Vielmehr geht es darum, attraktive und realisierbare Strategien zu entwickeln und so mögliche Strategiealternativen zu erarbeiten. Diese werden wir dir im Folgenden präsentieren.
Neue Strategien durch die SWOT-Analyse
Total gibt es vier Strategien, die sich nach dem Ausfüllen der Matrix anbieten. Diese ergeben sich durch die Kombination interner und externer Faktoren und können völlig neue Blickwinkel auf dein Unternehmen ermöglichen:
- SO-Strategie („Ausbauen“): Hast du Stärken, die gut zu Chancen passen? Falls ja, solltest du die Strategie „Ausbauen“ verfolgen und versuchen, stake Produkte oder Bereiche zu erweitern.
- WO-Strategie („Aufholen“): Bei dieser Strategie betrachtest du deine Schwächen und überprüfst, ob daraus Chancen entstehen können. Überlege dir auch konkret, welche Schwächen abgebaut werden können. Typische WO-Strategien sind zum Beispiel Personalentwicklung oder Kooperationen mit anderen Unternehmen.
- ST-Strategie („Absichern“): Das Ziel dieser Strategie ist es, erkannten Risiken mit den Stärken deines Unternehmens zu begegnen. Damit kann versucht werden, von der Umwelt ausgehende Gefahren mit den eigenen Stärken auszugleichen.
- WT-Strategie („Vermeiden“): Die letzte Strategie umfasst die identifizierten Schwächen und Risiken. Hierbei wird versucht die Schwächen zu verbessern, sodass Risiken minimiert und Gefahren abgewendet werden können. Ein Unternehmen, das viele Kombinationen in diesem Strategiefeld aufweist, befindet sich in einer kritischen Lage und ist zu Defensivstrategien gezwungen (z.B. Verkauf, Liquidation, Turnaround).
Ausblick: Validiere die Strategieoptionen im nächsten Schritt
Die SWOT-Analyse ist nach wie vor eines der beliebtesten Analysetools. Mit ihr hast du rasch einen guten Überblick über die aktuelle Situation deines Unternehmens und kannst besser beurteilen, welche Strategie du verfolgen möchtest. Wir hoffen, dass dir die SWOT-Analyse bei der Entwicklung verschiedener Strategieoptionen behilflich ist. In unserem nächsten Blogbeitrag werden wir auf das SAF Strategy Model und die Validierung einer Strategie eingehen.
Simplify your business. crossmind inc. www.crossmind.ch
Literatur
Abplanalp, P., & Lombriser, R. (2005). Strategisches Management. Visionen entwickeln, Strategien umsetzen, Erfolgspotentiale aufbauen. Versus Verlag.
Das war der 6. Blog unserer neunteiligen Blogserie. Und darauf kannst du dich noch freuen: