Endlich ist es so weit: Du hast alle Informationen zusammen, Analysen durchgeführt und verschiedene Strategieoptionen formuliert. Für welche Option entschiedest du dich nun? Dies kann oft ein nicht ganz einfacher Prozess sein, geschweige denn die Strategie ganzheitlich auszuformulieren. In diesem Beitrag werden wir dir zeigen, wie dir das SAF Strategy Model bei der Validierung einer Strategie hilft.
Was ist das SAF Strategy Model?
Manchmal kann es schwierig sein, zu entscheiden, welche Option die richtige ist und wie sie implementiert werden soll. Die im letzten Beitrag mit der SWOT-Analyse erarbeiteten Strategieoptionen kannst du anhand von drei Kriterien beurteilen. Hier hilft das SAF Strategy Model, das dir diese drei klaren Kriterien vorschlägt und dir dabei hilft, deine Strategie anhand von klar definierten Kriterien zu validieren. Das SAF Strategy Model wurde von den Ökonomen Gerry Johnson und Kevan Scholes entwickelt. Diese Kriterien sind Suitability (Eignung), Acceptability (Akzeptanz) und Feasibility (Machbarkeit). Nachfolgend stellen wir dir die drei Kriterien näher vor. Übrigens: Falls du nur eine Strategieoption erarbeitet hast, so kannst du diese immer noch mit der „Do nothing“-Alternative vergleichen, also wenn du nichts an deiner aktuellen Strategie ändern würdest.
Eignung
Die Eignung einer Strategie ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor im SAF Strategy Model, da es hier darum geht, ob eine Strategie das machen wird, was dein Unternehmen will. Beurteilt wird also, ob die strategischen Optionen den internen und externen Verhältnissen gerecht werden, in denen dein Unternehmen tätig ist.
Um die Eignung zu untersuchen bietet es sich an, sich zu fragen, ob die Strategie die Stärken des Unternehmens effizient nutzt oder ob es die in der Analyse identifizierten Schwierigkeiten lösen kann. Konkret kannst du die Eignung beispielsweise untersuchen, indem du die strategische Logik jeder Option überprüfst. Bei der strategischen Logik beurteilst du, inwiefern die Option die Chancen des Umfelds nutzt, resp. Risiken vermeidet, die Stärken deines Unternehmens ausnutzt und Schwächen umgeht und inwiefern die verschiedenen Anspruchsgruppen berücksichtigt werden. Danach vergleichst du die Ergebnisse einer jeden Option miteinander.
Dazu ein passendes Zitat von Michael Porter. Er beschreibt, dass es bei einer Strategie vor allem auch darauf ankommt, sich zu differenzieren. Auch auf diese Weise kannst du dich fragen, ob sich eine Strategieoption eignet und sie zu den externen Verhältnissen gerecht wird.
“Strategy is about setting yourself apart from the competition. It’s not a matter of being better at what you do – it’s a matter of being different at what you do.”
– Michael Porter, Ökonom
Akzeptanz
Bei der Analyse der Akzeptanz geht es speziell um die erwarteten Ergebnisse der einzelnen Strategieoptionen. Das Messen des Returns, Risikos und potenzieller Reaktionen von Anspruchsgruppen stehen hier im Fokus. Diese können sowohl finanzieller als auch nicht-finanzieller Natur sein, abhängig davon was die Anspruchsgruppen erwarten. Häufig ist dies schwierig zu beurteilen, da du dich fragen musst, für wen die Strategie akzeptabel sein soll. Wahrscheinlich wird die (neue) Strategie nicht alle Anspruchsgruppen gleichermassen zufrieden stellen. Daher ist es essenziell, dass du die unterschiedlichen Erwartungen der einzelnen Gruppen kennst.
Um die Akzeptanz zu messen, können verschiedene Analysen durchgeführt werden. Dazu gehören die Kosten-Nutzen-Analyse, die Sensitivitätsanalyse oder die Profitabilitätsanalyse. Es empfiehlt sich, mehrere und verschiedene Analysen durchzuführen.
Machbarkeit
Das Kriterium der Machbarkeit behandelt die Frage, ob das Unternehmen die Ressourcen und Fähigkeiten hat, um die jeweilige Strategieoption durchzuführen. Die Machbarkeit ist daher das zentrale Kriterium einer Strategie, wenn es darum geht, sie zu implementieren. Du überprüfst hier also, ob dein Unternehmen die nötigen Ressourcen im Bereich Personal, Ausrüstung, Materialien etc. hat und ob die dafür nötigen Märkte vorhanden sind, damit die Strategie umgesetzt werden kann.
Eine einfache Möglichkeit, um an alles zu denken, das für die Machbarkeit nötig ist, ist das M-Wort-Modell: Maschinen (Machinery), Management (Management), Geld (Money), Personal (Manpower), Märkte (Markets), Materialien (Materials) und Aufbau (Make-Up).
Sich mit dem SAF Strategy Model für eine Strategie entscheiden
Nachdem du nun weisst, was die einzelnen Kriterien beinhalten, geht es darum, diese zusammenzuführen und sich für eine Strategie zu entscheiden. Dazu musst du die für dich relevanten Kriterien und Zahlen für die Eignung, Akzeptanz und Machbarkeit definieren und danach jede Strategieoption anhand dieser beurteilen. Diejenige Option, die diese Kriterien am besten erfüllt, ist deine bevorzugte Option.
Die beschriebenen Kriterien Eignung, Akzeptanz und Machbarkeit bilden dabei die Basis zur Beurteilung strategischer Optionen. Das Ziel ist es, eine Entscheidung zugunsten einer Strategie zu treffen, die mit dem erarbeiteten Wissen die aktuelle Situation, Erwartungen und Entwicklungen am besten befriedigt. Dies sollte bei der Durchführung einer Analyse mit dem SAF Strategy Model immer berücksichtigt werden.
Wichtiges Modell zur Validierung einer Strategieoption
Dem SAF Strategy Model kommt also eine grosse Bedeutung bei der Strategieentwicklung zu, da es zentrale Kriterien für die Entscheidung gegen oder für eine Strategieoption beinhaltet. Hast du dich für eine Strategie entschieden, so hast du einen weiteren wichtigen Schritt in der Strategieentwicklung gemacht. In unserem nächsten Beitrag werden wir uns mit der Anpassung der Strategie auseinandersetzen. Konkret geht es also darum, wie du deine bestehende und deine neue Strategie kombinierst.
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Literatur
Johnson, G., and Scholes, K. (1997). Exploring Corporate Strategy, Fourth Edition, Prentice Hall, New York.
Das war der 7. Blog unserer neunteiligen Blogserie. Und darauf kannst du dich noch freuen: